FRANK ORTOLF

Ehrenamtliches Engagement ist der soziale Kitt unserer Gesellschaft. Viele tausende Konstanzerinnen und Konstanzer engagieren sich ehrenamtlich und tragen so zu einem vielfältgen Stadtleben bei. Die Sportvereine, die Kinder- und Jugendarbeit, Naturschutz und lebendige Kultur wären ohne Vereine und soziales Engagement nicht denkbar.

Als Stadtrat möchte ich die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt stärken und die Wertschätzung fördern. Ehrenamtliches Engagement wird immer herausfordernder. Immer weniger Ehrenamtliche tragen immer mehr Verantwortung. Daher braucht es maßgeschneiderte Unterstützung, damit Ehrenamtliche mit Freude und zielgerichtet ihrer Arbeit nachgehen können.

Ich fordere daher ein "Haus des Engagements" zur Unterstützung unserer Vereine und Initiativen. In diesem Haus erhalten Ehrenamtliche kompetente Beratung, können sich austauschen, erhalten Vereine Raum für Aktivitäten und Vernetzung.

Konstanz hat zu wenig Pflegeplätze. Wir alle werden zum Glück immer älter. Konstanzerinnen und Konstanzer werden auch künftig darauf angewiesen sein, dass ausreichend Pflegeplätze geschaffen werden. Die freien Träger wie AWO und Caritas und die Spitalstiftung denken hier voraus, müssen darin aber auch von der Stadt unterstützt werden, entsprechend Raum für Pflegeplätze zu schaffen.

In Konstanz benötigt es insbesondere mehr Kurzzeitpflegeplätze, um Familien und Angehörige zu entlasten. Es kann nicht sein, dass Familien teilweise bis nach Engen fahren müssen, um einen Kurzzeitpflegeplatz zu erhalten.

Nur wer gesund ist und sich wohlfühlt, kann an unserer Stadtgesellschaft teilhaben. Spätestens seit der Coronapandemie wissen wir, wie wichtig, die psychische und mentale Gesundheit entscheidend dazu beiträgt, dass sich Menschen einbringen und die Stadtgesellschaft mitgestalten können. Gesund zu sein und sich wohlzufühlen, sind wichtige Voraussetzungen für die soziale Teilhabe.

Die Stadt muss hier dauerhaft zusammen mit Netzwerkpartnern des Gesundheitswesens niederschwellige Angebote schaffen, um Betroffene und Angehörige zu beraten und Hilfe anzubieten.

Noch immer ist das Thema psychische Gesundheit ein Tabuthema. Durch Beratung und Initiierung von Veranstaltungen und Aktivitäten zum Thema soll sensibilisiert werden und zur Enttabuisierung beigetragen werden.

Als ehemaliger Vorsitzender des Kreisjugendring Konstanz e.V. sind mir die Aufwachsbedingungen junger Menschen besonders wichtig. Jungen Menschen so früh wie möglich Verantwortung zu übertragen, ist wichtig. Wenn Kinder und Jugendliche und ihre Anliegen ernstgenommen werden, profitieren alle Bürgerinnen und Bürger. Denn Mitsprache junger Menschen von heute, ist das Engagement der Menschen in der Zukunft.

Ich setze mich für eine starke Jugendvertretung ein, die nicht nur vom Gemeinderat gehört wird, sondern auch tatsächlich mitentscheidet bei Themen, die sie betreffen und bei welchen sie Experten sind.

Vielfältige Jugendarbeit und eine maßgeschneiderte Jugendhilfe sind essenziell zur Unterstützung gelingender Aufwachsbedingungen. Kein Kind darf verloren gehen, ist dabei die Devise.

In den letzten Jahren habe ich selbst bei Spendensammelaktionen mitgeholfen und so einen guten Eindruck bekommen, wie wohnungslose Menschen noch besser unterstützt werden müssen. Neben Sachspenden braucht es bessere Bedingungen in den städtischen Unterkünften für Wohnungslose. Hier braucht es dringend Investitionen in Renovierung und Sanierung der Unterkünfte.

Weiterhin und dauerhaft muss in die aufsuchende Sozialarbeit investiert werden, um mit den betroffenen Menschen gut in Kontakt zu bleiben und sie schnell und zielgerichtet zu unterstützen.

Zudem setze ich mich für die Anschaffung eines Kältebusses für Wohnungslose ein. Ein solcher Bus bewahrt die Menschen in der kalten Jahreszeit vor Auskühlung und sorgt auch für einen direkten und sozialen Kontakt mit den Betroffenen. Beispiele aus anderen Städten belegen, dass dies gut funktioniert.